1. Trainer gesucht, aber bitte in Menschlich, Praktisch und Gut.
FuĂballtrainer gibtâs viele.
Kindertrainer? Schon weniger.
Und perfekte Kindertrainer?
Die sind wie gute Baristas:
schnell, aufmerksam, mit Herz und sie servieren dir keine bittere Pille, sondern was Warmes fĂźrs System.
Aber im Ernst:
Was macht eigentlich einen richtig guten Kindertrainer aus?
Spoiler: Es ist nicht der perfekte Trainingsplan auf 32 Seiten.
Es ist vielmehr die Kombination aus Herz und Haltung, Hirn und Humor.
2. Philosophie: Der Trainer ist kein General, sondern ein Gärtner
Kindertrainer und Kindertrainerinnen sind Entwickler, nicht Ergebnisjäger.
Sie säen, und ernten später.
Sie bauen Brßcken zwischen Spielfeld, PersÜnlichkeit und Pädagogik.
Sie wissen:
âHeute steht noch keiner auf dem Platz, der in 6 Jahren Nationalspieler sein muss.â
Aber alle stehen da, weil sie sich entwickeln wollen aber auf ihre Art, in ihrem Tempo.
3. Was bringt der perfekte Kindertrainer mit?
Horst Wein (und auch der gesunde Menschenverstand) sagt:
â PersĂśnlichkeit & Fachwissen
- FuĂballwissen? Klar: Technik, Taktik, Physis.
- Geduld und innere Ruhe.
- Kinder spiegeln uns . Also sei ein Vorbild, das sie gern imitieren.
â Organisation & Klarheit
- PĂźnktlich, vorbereitet, flexibel â auch wenn der Platz wieder halb Teich ist.
- Ein Trainer, der Ordnung schafft, gibt den Kindern Raum fĂźr kreatives Chaos.
â Kommunikation & Haltung
- Red nicht endlos. Frag lieber klug.
- Nutze offene Fragen: âWas hättest du noch anders machen kĂśnnen?â
- Zeig Interesse â auch wennâs mal nicht um FuĂball geht.
â Empathie & Zeit
- Wer Zeit schenkt, gewinnt Vertrauen.
- Wer zuhĂśrt, wird gehĂśrt.
- Wer sich ehrlich kĂźmmert, bleibt in Erinnerung â fĂźr immer.
â Motivation & Lob
- Kinder brauchen kein taktisches High-End â sie brauchen Bestärkung.
- Lob ist wie DĂźnger: gut dosiert, gezielt eingesetzt, nie kĂźnstlich.
4. Trainerstil: Vom Kommandogeber zum MĂśglichmacher
đŻ Stimulieren statt instruieren
Ein Kind, das selbst eine LĂśsung findet, lernt nachhaltiger.
Du bist kein Fischverkäufer, sondern Angeltrainer. Zeig ihnen, wieâs geht. Aber lass sie fangen.
đ Fragen statt Ansagen
- âWohin kannst du jetzt laufen?â
- âWas siehst du gerade auf dem Feld?â
So lernen Kinder nicht nur zu spielen â sie lernen zu denken.
đ§Š Spielorientiert statt isoliert
Technik ja â aber bitte im Spielkontext.
Kinder lernen im Spiel, nicht am Kegel.
Weniger Slalom, mehr Entscheidungsfreude!
5. Die 4 Phasen der Spielintelligenz (Spielkompetenz-Modell)
Der perfekte Trainer kennt sie â und trainiert sie alle:
- Wahrnehmen: Wer steht wo, wohin bewegt sich was?
- Verstehen: Was bedeutet das gerade fĂźr mich?
- Entscheiden: Was ist jetzt schlau?
- Handeln: Und jetzt: Go!
đ Kinder lernen, wenn wir Hirn UND FĂźĂe gleichzeitig ansprechen.
6. Ein Wort zur Kreativität und zur Angst vor Fehlern
Kinder sind kreativ, wenn man sie lässt.
Gib ihnen Raum, Regeln mitzugestalten, Tricks zu testen, LĂśsungen zu erfinden.
Verbiete Fehler nicht â feiere sie als Lernmomente.
Denn aus der krummen Idee entsteht oft ein genialer Pass.
7. Was zählt noch? Eine ganze Menge.
đĽ Sozialkompetenz:
- ehrlich, respektvoll, zuverlässig, wertschätzend
- lernbereit, fair
â Klingt wie âne Stellenanzeige? Das ist dein Selbstbild als Trainer!
â˝ FuĂballwissen:
- Technik, Taktik, Teamformen
- Motivation, Physis
â Aber alles altersgerecht, nicht aus dem Champions-League-Taktikbuch!
đ§âđŤ Rolle als Coach:
- Lernbegleiter, UnterstĂźtzer, Beobachter
- Du erkennst Stärken â und stärkst sie.
- Und du bist der grĂśĂte Fan deiner Mannschaft.
đ Fazit: Der perfekte Kindertrainer ist nicht perfekt â aber echt
Perfektion ist kein Ziel â Beziehung ist es.
Wenn duâŚ
- mit Freude und Respekt auf dem Platz stehst
- Kinder ernst nimmst, ohne sie zu Ăźberfordern
- kluge Fragen stellst statt Dauerkorrekturen
- selbst lernst, lachst, lobst und leidenschaftlich bistâŚ
âŚdann bist du vielleicht schon näher dran, als du denkst.
Denn:
JEDER kann etwas besonders gut.
Du auch. Als Trainer. Jeden Tag ein bisschen mehr.