Drei Worte, eine Verwirrung?
Hand aufs Herz: Wie oft hast du schon Feedback gegeben, aber eigentlich gemeckert? Oder gelobt, obwohl du dachtest: „Das war nicht sooo toll…“? Willkommen im Club!
Lob, Kritik und Feedback klingen nach Kommunikationsseminar, dabei sind sie unser tägliches Brot: beim Elternabend, im Büro, im Training und während der Spiele. 😅
Und genau deshalb lohnt es sich, mal genauer hinzusehen – mit einem Augenzwinkern, aber voller Klarheit!
🎯Eine kleine Definition zum Start
Was ist eigentlich Lob?
Lob ist wie Schokolade für die Seele: süß, macht gute Laune – aber zu viel davon? Wirkt schnell aufgesetzt. 🎁
Lob = positive Wertung: „Das hast du gut gemacht!“ Klingt nett – ist auch nett – nur bitte konkret.
🟦 Lob lebt von:
- echter Anerkennung
- klarer Beobachtung („Deine Präsentation war super strukturiert!“)
- Timing! Ein Lob nach drei Tagen wirkt wie kalter Kaffee.
Beispiel gefällig?
Nach dem Training sagt der Coach zu Luca:
„Du hast heute richtig stark in der Rückwärtsbewegung gearbeitet – das war clever verteidigt!“
🎯 Wirkung: Luca fühlt sich gesehen – nicht nur für Tore, sondern für Spielintelligenz. Win!
Und Kritik? Ist das die Mecker-Ecke?
Nicht, wenn man’s richtig macht! Kritik kann wie ein Kompass sein – wenn sie fair und klar rüberkommt.
Kritik = Bewertung mit Veränderungsvorschlag.
Sie zeigt: „Da geht noch was – und ich zeig dir wie!“
🟥 Kritik braucht:
- Fingerspitzengefühl (keine Keule!)
- Zielorientierung („Das kannst du besser, weil…“)
- Respekt (bitte kein öffentliches Bloßstellen)
So klingt konstruktive Kritik
„Dein Vortrag war spannend, aber du hast oft zu schnell gesprochen. Wenn du nächstes Mal kleine Pausen machst, kommt dein Inhalt noch besser rüber!“
💡 Wirkung: Verbesserungsvorschlag mit Wertschätzung. So geht’s!
Und was ist dann Feedback?
Feedback ist der ruhige Beobachter unter den dreien. Es ist wie ein Spiegel, der sagt: „So hab ich dich erlebt.“ Ohne Urteil, ohne Drama. 🪞
🟨 Feedback = Beschreibung + Ich-Botschaft
- Kein „gut“ oder „schlecht“, sondern: „Ich habe das so wahrgenommen…“
- Einladung zur Reflexion – kein Urteil
- Am besten im Dialog, nicht im Monolog
Klingt so:
„Ich fand es beeindruckend, wie du im Gespräch auf Jana eingegangen bist. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich dadurch sehr wohlgefühlt hat.“
➡️ Wirkung: Wertvolle Rückmeldung, ganz ohne Daumen hoch oder runter. Einfach echt.
Der große Unterschied – kurz & knackig
✅ Lob | ❗ Kritik | 💬 Feedback |
---|---|---|
„Gut gemacht!“ | „Das war nicht klar.“ | „Ich habe verstanden…“ |
Bewertung | Bewertung + Richtung | Beschreibung + Wirkung |
Positiv | Positiv oder negativ | Neutral |
Ziel: Motivation | Ziel: Verbesserung | Ziel: Reflexion |
Die besten Tipps für deine Kommunikation
🟢 Do’s
- Sei konkret. „Super gemacht!“ – Was denn genau?
- Nutze Ich-Botschaften. „Ich habe wahrgenommen…“
- Lass Raum für Reaktion. Dialog statt Einbahnstraße.
🔴 Don’ts
- Kein Lob mit Hintergedanken („War echt gut… für deine Verhältnisse.“ 🙄)
- Kritik nie zwischen Tür und Angel („Ach übrigens, du nervst manchmal…“)
- Feedback als Waffe („Ich gebe dir mal Feedback: Das war mies.“ Nope!)
Das Feedback-Sandwich – geniales Rezept oder Küchenpsychologie?
Kennt ihr’s?
Lob – Kritik – Lob: Das gute alte Sandwich. Klingt nett, wirkt aber oft wie kommunikatives Alibi.
💡 Besser: Sei ehrlich – aber menschlich.
Du brauchst keine Verpackung, wenn der Inhalt wertschätzend ist.
Kommunikation auf dem Platz – mehr als nur „Gut gemacht!“
Stell dir vor: U11-Spieltag, regnerischer Samstag, die Trikots durchnässt – und du hörst einen Papa brüllen:
„Was soll DAS denn gewesen sein?!“
Ein anderer ruft: „Super, Tim! Du bist mein Held!“ (nachdem Tim gerade ins eigene Tor geschossen hat). 🫠
Tja – willkommen im emotionalsten Klassenzimmer der Welt: dem Fußballplatz.
Im Kinder- und Jugendfußball kommt es nicht nur auf Dribbling, Taktik und Ausdauer an – sondern auf die richtige Ansprache.
Denn was du sagst, bleibt oft länger im Kopf als das Training selbst.

Lob – das mentale Aufwärmprogramm
Lob ist wie ein Tunneldurchbruch fürs Selbstvertrauen. Aber Achtung: Zu viel Lob ist wie zu viel Cola vorm Spiel – es prickelt kurz, macht aber langfristig schlapp. 🥤
Wie lobt man im Kinderfußball sinnvoll?
- Konkret statt pauschal:
Nicht „Super gespielt!“, sondern:
„Deine Rückwärtsbewegung nach Ballverlust war klasse – genau das brauchen wir im Zentrum!“ - Individuell statt inflationär:
Lob soll sich an der Entwicklung des Kindes orientieren – nicht an Erwachsenenmaßstäben. - Lob für den Versuch, nicht nur für Erfolg:
Wenn sich Paula traut, 1-gegen-1 zu gehen und den Ball verliert, ist das trainingsmutiger Fortschritt – nicht Fehler.
Kritik – zwischen Frustabbau und Feedbackchance
Kritik hat in vielen Trainerköpfen immer noch ein Trillerpfeifen-Image: kurz, laut, und ziemlich unangenehm. Aber das muss nicht sein!
Wie kritisiere ich kindgerecht – ohne zu entmutigen?
- Sprich Verhalten an, nicht das Kind:
❌ „Du bist viel zu langsam!“
✅ „Du hast heute weniger gesprintet – wie fühlst du dich gerade?“ - Lass Raum für Erklärung:
Vielleicht war Leon nicht faul – sondern kränklich, unsicher oder einfach durch den Wind. - Wertschätzung behalten:
Kritik ist keine Abwertung, sondern ein Einladung: „Da kannst du noch besser werden – und ich zeig dir wie!“
Feedback – der goldene Mittelweg
Feedback ist dein Coaching-Tool Deluxe. Keine Schimpfe, kein Schulterklopfen – sondern ehrlicher, respektvoller Austausch auf Augenhöhe.
Wie funktioniert Feedback im Kinder und Jugendtraining?
- Nimm dir Zeit – auch in der Hektik:
„Nach dem Spiel reden wir kurz über deine Laufwege – da war viel Gutes dabei, aber auch ein, zwei Fragezeichen.“ - Nutze Ich-Botschaften:
„Ich hab gesehen, dass du oft auf den Ball geguckt hast statt auf Mitspieler – was hat dir dabei gefehlt?“ - Mach’s zur Routine:
Teamrunden mit der Frage: „Was hat heute für dich funktioniert – was nicht?“ fördern Selbstwahrnehmung.
Typische Spielfehler bei der Kommunikation
Fehler | Beschreibung | Besser so… |
---|---|---|
Pauschales Lob | „Gut gemacht!“ ohne Inhalt | „Dein Pass in die Tiefe war klasse!“ |
Emotionale Kritik | „Was war DAS denn?!“ | „Was wolltest du mit der Aktion erreichen?“ |
Feedback vergessen | Spieler*innen bekommen keine Rückmeldung | Kurze Reflexion nach Übungen einbauen |
Fazit – Wie sag ich’s richtig?
Wer Lob, Kritik und Feedback unterscheiden kann, kommuniziert nicht nur besser – sondern ehrlicher, menschlicher und nachhaltiger.
FAQ – Häufige Fragen zum Thema
1. Muss ich Lob, Kritik und Feedback immer trennen?
Nicht zwangsläufig – aber es hilft, die Wirkung bewusst zu wählen.
2. Was ist besser? Lob oder Feedback?
Feedback. Lob ist nett – Feedback entwickelt.
3. Wie reagiere ich auf Kritik?
Erst zuhören, dann atmen, dann nachfragen. (Klappt!)
4. Wie gebe ich jemandem Feedback, der schnell beleidigt ist?
Mit Empathie, Ich-Botschaften und echtem Interesse.
5. Kann ich auch Lob kritisch formulieren?
Bitte nicht! Nur wenn du willst, dass es verwirrt. 😅
6. Gibt’s einen Zaubersatz für alles?
Ja: „Ich habe das so erlebt… Was meinst du dazu?“